Kosmos & Empathie

by klausgrape, 5. August 2014

Landscape2

Nichts ist geregelt in den Bildern Klaus Grapes. Natur und Scheinnatur zeigen sich als unberührte Welten und niemand weiß, ob seine Bilder die Schöpfung vor der Erschaffung des Menschen widerspiegeln, oder ob der Raum wieder menschenleer geworden ist: wüst und leer und chaotisch und dennoch (oder deshalb?) unfassbar schön und schrill. Pure Farbpigmente, Kies, Sand, Glasperlen und Swarovski-Kristalle. Die Acrylbilder verändern sich für den Betrachter ständig durch die unterschiedliche Lichtreflexion ihrer Materialien, der weichen runden Glaskügelchen, der synthetisch hergestellten Diamanten, die sich im kristallinen Widerschein verwandeln, und der scharfkantigen Glassplitter; der Charakter der Bilder verändert sich beim Vorbeigehen.

Sie laden trotz ihrer Abstraktion ein, in Grape’s Traumlandschaften Mikrokosmisches und Makrokosmisches zu entschlüsseln und frei assoziierend auch zu entdecken. Grape zeigt imaginäre Landschaften, die Kälte oder Wärme ausstrahlen und die an geografische Konturen von Kontinenten erinnern, wie fotografiert aus der Perspektive der Satellitenkameras; eine Einladung zum Blick auf eine unbekannte, so nicht existierende Welt.

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